Hallo liebe Leser,
wir haben an dieser Stelle schon öfter von der Krankheit Esca geschrieben, die seit einigen Jahren in bestimmten Rebanlagen zu einem immer größer werdenden Problem heranwächst. Esca stellt heute eine der gefährlichsten Reberkrankungen dar, da ein ein infizierter Rebstock über kurz oder lang zu Grunde geht.
Eine direkte Bekämpfung der Krankheit ist nicht möglich. Und leider zeigen sich die Symptome oft Jahre nach der Infektion. Das erschwert die Bekämpfung bzw. macht sie gar nicht mehr möglich.
Die wichtigste vorbeugende Maßnahme ist bisher die Vernichtung (Verbrennung) von Infektionsquellen in den Weinbergen. Auch wir haben in den letzten Jahren viele Rebstöcke aus unseren Anlagen entfernen müssen.
Mit der sog. Reset-Methode ist nun eine neue weitere Herangehensweise als Option in den Fokus gerückt: Hierbei handelt es sich um eine Stammrücknahme und den Stockneuaufbau. Konkret bedeutet das, dass man bei einem befallenen Stock einen der bodennahen Triebe zum neuen Hauptstamm “umerzieht” und den alten Stamm so weit wie möglich entfernt (siehe Bilder).
Da sich Esca vor allem im älteren Holzteil des Rebstocks im Stamm ansiedelt, gilt es als vielversprechend mit dieser Methode dem Rebstock einen Neustart (engl.: Reset) zu ermöglichen. Auch ganz von den positiven Effekten auf Stammkrankheiten abgesehen, ist die Reset-Methode gut geeignet die Lebensdauer eines Weinstocks deutlich zu verlängern.
Natürlich gibt es bei diesen Reben erst einmal zwei bis drei Jahre lang keine Ernte – ein Zeitraum allerdings den man auch bei Neupflanzung auf den Ertrag verzichten muss.
Wir haben nun in einigen unserer Weinberge die besonders stark von Esca betroffen sind, verstärkt auf die Reset-Methode gesetzt und sind zuversichtlich, dass hiermit zufriedenstellende Ergebnisse zu erwarten sind. Über etwaige Erfolge oder Misserfolge werden wir hier zu gegebenem Zeitpunkt berichten!
Ihre Winzerfamilie Lönartz