Hallo liebe Weinfreunde,

heute gibt’s mal wieder einen kleinen Lagebericht aus unserem Weingut, genauer gesagt aus unseren Weinbergen.
Vor einer Woche hat meteorologisch der Herbst angefangen und auch bei einem Blick auf die Reben merkt man, dass die Herbstzeit und damit auch die Traubenlese näher rückt. Die Beeren befinden sich in der letzten Etappe ihrer Entwicklung, in der die Pflanze jetzt im Wesentlichen nur noch zwei Dinge tut: Zucker bilden und Säure abbauen. Beides wird durch Sonnenlicht und Wärme gefördert. Deshalb hoffen wir alle, dass der September uns einen sog. “Altweibersommer” mit reichlich warmen Tagen beschert ;)

Die ersten Trauben werden wir dann voraussichtlich in ca. 10 – 14 Tagen lesen, allerdings zunächst mal nur frühe Sorten wie z. B. Müller-Thurgau oder Kerner. Bis es dann an die Riesling-Trauben geht werden wohl noch ca. vier Wochen verstreichen.

In den nächsten Wochen wird sich dann genauer abzeichnen, was wir qualitativ von der Ernte 2014 erwarten können – wie schon gesagt, warme und trockene Tage braucht die Rebe jetzt, denn Wasser hat sie im August zu Genüge bekommen.

Mengenmäßig erwarten wir auf jeden Fall ein sehr gutes Jahr, so viel lässt sich jetzt schon sagen. Die meisten Weinberge tragen dieses Jahr so viele Trauben, wie man es noch selten gesehen hat. Nach der relativ mageren Ernte von 2013 können wir die Mengen allerdings auch gut gebrauchen, damit die vielen Tanks in unserem schönen, neuen Weinkeller in diesem Jahr auch mal ausgelastet werden ;)

 

So…nun noch ein paar Worte darüber wie unser Arbeitsalltag zur Zeit so aussieht:

In den vergangenen Wochen haben wir die meiste Zeit damit verbracht unsere Weinberge zu entlauben bzw. zu entblättern, d. h. es werden in der Traubenzone die meisten Blätter abgepflückt und die Trauben somit freigestellt.

Und auch wenn einem diese Arbeit nach einer gewissen Zeit etwas monoton vorkommt, muss man doch sagen, dass dieser Arbeitsschritt besonders in diesem Jahr unabdingbar ist um später eine höhere Qualität des Leseguts zu bekommen.
Das Entfernen der Blätter hat mehrere Effekte: Zunächst einmal kommt ganz einfach mehr Sonne an die Trauben, was eben für die Zuckerbildung in den Beeren in dieser Phase das A und O ist.
Aber auch an Regentagen ist es gut wenn die Trauben frei hängen, da sie vom Wind danach schneller wieder trocken werden und damit die Fäulnisgefahr wesentlich geringer ist.

Als dritter Punkt wäre noch zu erwähnen, dass man die Zeit, die man jetzt mit Entblättern verbringt zum Teil später bei der Ernte wieder einspart weil die Trauben nicht noch hinter Laubwerk “versteckt” sind – denn während der Haupt-Lese ist Zeit manchmal ein seltenes Gut ;)

In der kommenden Woche werden wir dann schon mal damit anfangen den Keller für die Lese vorzubereiten, also beispielsweise alle Geräte und Tanks ordentlich säubern usw.

 

Soweit erstmal das Neueste von uns und unserem Betrieb. Hoffen wir auf einen sonnigen September!

Ihre Winzerfamilie Lönartz

 

 

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