Hallo liebe Leser,
heute wollen wir einfach mal breichten, wie es in unseren Weinbergen und im Weingut allgemein so aussieht.
Zunächst einmal zu den Weinbergen: Hier sind wir mitten drin in der Arbeit, die wir als “Heften” bezeichnen. Damit ist das Unterstecken der Reben gemeint, es werden also alle Triebe, die von der Reihe abstehen in das Drahtgerüst eingesteckt, sodass die Reben im Spalier stehen (siehe Bild 1) – daher auch der Name Spaliererziehung für diese Erziehungsform. Insgesamt muss man diesen Vorgang ca. drei mal in jedem Weinberg machen. Wir sind nun im zweiten Durchgang und werden vorraussichtlich noch bis Anfang Juli mit dem Heften beschäftigt sein.
Des Weiteren haben wir bereits vor zwei Wochen in unserem neu angepflanzten Weinberg in der Steillage die Metalpfähle, die sog. Stickel, eingeschlagen (siehe Bild 2). Entlang dieser Stickel werden später Drähte gespannt und so entsteht die Drahtanlage, an der die Reben hochgezogen werden.
In unserem Weingut gibt es zur Zeit nicht allzu viel Neues zu berichten. Wir haben in dieser Woche noch einmal einige Fuder unserer 2015er Weine abgefüllt aber ansonsten dreht sich unser Hauptaugenmerk im Moment auf der Arbeit in der Rebanlagen.
Und eines noch zum Vormerken: am Freitag, den 19. Juli werden wir unsere Straußwirtschaft wieder eröffnen und bis Ende Oktober an fünf Tagen in der Woche (Mo. – Mi. & Fr. – Sa.) für Sie da sein, um Ihnen die Abende mit herzhaftem Essen und natürlich mit ausgezeichneten Weinen zu versüßen. Wir freuen uns auf Sie!
Das war’s für’s Erste aus dem Weingut Lönartz-Thielmann
Für weitere Infos besuchen Sie uns auf unserer Homepage oder auf Facebook
Ihre Winzerfamilie Lönartz
Hallo liebe Leser,
heute möchten wir über den Rebschnitt berichten, also die Arbeit, die den Winzer in den Monaten Dezember bis März am meisten beschäftigt.
Kurz gesagt bezeichnet der Rebschnitt den jährlichen Rückschnitt des einjährigen Holzes und Korrekturen des alten Holzes. Die notwendigen Arbeiten werden immer während der Vegetationsruhe durchgeführt, weshalb man auch vom “Winterschnitt” spricht. Dabei werden alle bis auf eine oder zwei Triebe (je nach Rebsorte) einer jeden Rebe entfernt, sodass sich das Wachstum der zukünftigen Trauben in den verbleibenden Trieben konzentriert; bei diesen Trieben spricht man vom sog. Fruchtholz. Die Art des Rebschnitts entscheidet maßgeblich mit darüber, wie viel Ertrag im späteren Jahresverlauf an den Reben zu erwarten ist. Es kommt neben der Anzahl der Triebe, die man stehen lässt außerdem noch darauf an, wie lang man diese lässt – oder besser gesagt, wie sehr man diese Triebe einkürzt. Denn je länger die Triebe sind, desto mehr Augen (Knospen) werden später ausgebildet und desto mehr Trauben wird die Rebe dementsprechend tragen. Allerdings ist natürlich auch eine gewisse Begrenzung des Ertrages gewünscht, aus Gründen, die wir hier in vorherigen Artikeln schon einmal erörtert haben.
Alles in Allem ist der Rebschnitt somit auch Teil der sog. Reberziehung, darunter versteht man den Aufbau und die Formgebung eines Rebstockes. Je nach Erziehungsart ist ein mehr oder weniger ausgeprägter Rebschnitt erforderlich. Bei der von uns angewandten Erziehungsmethode, der sog. Spaliererziehung, ist ein relativ ausgiebiger Winterschnitt von Nöten, der uns, wie schon erwähnt, ungefähr von Dezember bis Ende Februar / Anfang März beschäftigt. Im Anschluss daran werden die Reben “gebunden” – und darüber werden wir im nächsten Artikel berichten
Wir hoffen, Sie haben ein bisschen was gelernt und verbleiben
mit besten Grüßen von der Mosel
Ihre Winzerfamilie Lönartz
Hallo liebe Leser,
heute möchten wir Ihnen davon berichten, dass wir doch noch dazu kamen, die Eiswein-Trauben zu lesen, die wir im vergangenen Herbst haben hängen lassen. Eigentlich hatten wir das Thema schon abgeschrieben, da uns der Winter bisher noch nicht die erforderlichen -7 °C beschert hat. Jetzt ist es dann doch noch kalt geworden und so haben wir gestern Morgen in den acht Reihen Riesling immerhin gut 100 Liter geerntet. Ein Großteil der Trauben lag zwar bereits in den dafür angebrachten Netzen und musste gar nicht mehr abgeschnitten werden aber mit der Qualität sind wir trotzdem sehr zufrieden.
Insgesamt dauerte die Lese des Eisweins ca. zwei Stunden.
Die Trauben wurden nach dem Lesen natürlich direkt verarbeitet…
…und lieferten ein Mostgewicht von ca. 170 °Oe – wir sind zufrieden
Insgesamt erwarten wir einen soliden Eiswein 2015, was umso erfreulicher ist, da wir die Sache eigentlich schon abgeschrieben hatten. Einzig der niedrige Säurewert der Trauben dämpft die Stimmung ein wenig, aber unsere Kellermeister werden schon ein gelungenes Produkt herausbekomme
Soweit das Neueste von uns!
beste Grüße von der Mosel wünscht Ihnen
Ihre Winzerfamilie Lönartz
Hallo liebe Leserinnen und Leser,
wir haben vor einigen Tagen unsere Traubenlese beendet und möchten nun hier einmal die Ergebnisse und unsere Erwartungen bzgl. des neuen Jahrgangs zusammenfassen.
Zunächst einmal muss man sagen, dass wir vom Wetter her einen Wahnsinns-Oktober hatten! In den kompletten fünf Wochen, in denen wir am Lesen waren, haben wir genau einmal (!) im Regen im Weinberg gestanden – und das wir so wenig mit Regen zu tun hatten diesen Herbst, ist zum einen sehr angenehm für die Arbeit und zum anderen auch sehr vorteilhaft für Qualität der Trauben. Besonders die Riesling-Trauben, die wir am Ende gelesen haben, obgleich sie auch Ende Oktober noch sehr schön gesund waren, hatten am Ende sehr brüchige Stiel-Gerüste. Das ist völlig normal um diese Jahreszeit aber birgt natürlich die Gefahr, dass sich schon nach einem kleineren Schauer und/oder Sturm alle Trauben auf dem Boden wiederfinden – aber wie gesagt: war dieses Jahr alles kein Problem! Überhaupt war es ein sehr stressfreier Herbst. Wir konnten ganz in Ruhe eine Sorte nach der anderen rein holen und hatten nicht, wie z. B. 2014 die Situation, dass auf einmal eigentlich alles gleichzeitig gelesen werden müsste. So konnten wir auch bei den frühen Rebsorten problemlos koordinieren und alle Sorten mit einem wünschenswerten Mostgewicht ernten.
Auch was die Qualität angeht sind wir sehr, sehr zufrieden mit der 2015er Ernte. Wir haben fast ausschließlich gesundes Lesegut gehabt und die Oechsle-Grade waren genau so wie man es sich wünscht, d. h. bei den Trauben, die zu Qualitätswein werden zwischen 75 und 85° Oe und bei denen, die Kabinett oder Spätlese werden über 90°, zum Teil bis ca. 100°. Man kann sagen, dass wir von einem Top-Jahrgang ausgehen und das die 2015er Weine den Jahrgang 2014 noch übertreffen werden!
Den ersten 2015er, unseren Rivaner, werden wir in der kommenden Woche schon abfüllen, da dieser Wein immer relativ zügig fertig ist und auch schon Ende September gelesen wurde. Er findet sich auch schon auf unserer aktuellen Preisliste und wird demnächst im Webshop zur Verfügung stehen! Die anderen Weine des neuen Jahrgangs werden wir dann im Frühjahr in die Flasche kommen…Sie dürfen, genau so wie wir, gespannt darauf sein
So viel erst einmal zur Lese 2015. Wenn Sie irgendwelche Fragen zum neuen Jahrgang haben oder gerne zu einem bestimmten anderen Thema einen Blogeintrag lesen würden, zögern Sie nicht uns einen Kommentar zu hinterlassen oder uns per Email zu kontaktieren!
Wir wünschen Ihnen noch ein paar schöne Herbsttage!
Ihre Winzerfamilie Lönartz
Hallo liebe Leser,
es geht, wie der Titel des Artikels schon sagt, auf den Herbst zu. In wenigen Wochen werden wir damit beginnen, die ersten Trauben in den Keller zu holen. Dies wird sich naturgemäß zunächst einmal auf die frühen Rebsorten, wie z. B. Acolon und Müller-Thurgau, beschränken. Aber auch insgesamt wird es dieses Jahr eine verhältnismäßig frühe Lese werden.
Die Trauben sehen zu jetzigen Zeitpunkt aus wie gemalt. Wenn die Wetterbedingungen mitspielen, kann es ein absolutes Top-Jahr werden! Hierfür bräuchten wir in den nächsten Wochen am besten weiterhin warme Tage und kühle Nächte, denn so generieren die Trauben am meisten Zucker und reifen am besten. Und außerdem wäre es gut, wenn es trocken bliebe und möglichst wenig regnen würde.
Alles in allem sind wir guter Hoffnung, dass wir wieder Spitzenqualitäten aus den vorhandenen Trauben erzeugen können. Wäre halt schön, wenn uns das Wetter jetzt auf den letzten Metern nicht noch einen Strich durch die Rechnung macht
Soweit das Neueste von uns!
Wir melden uns wieder, wenn die Lese am laufen ist und wünschen bis dahin einen schönen Restsommer!
Ihre Winzerfamilie Lönartz
Hallo liebe Leser,
wir möchten heute kurz darüber berichten, wie es mit den Trauben und in unseren Weinbergen aussieht: Zunächst mal ist zu sagen, dass es bisher nach einem sehr guten Weinjahr 2015 aussieht. Durch die vielen heißen Tage im Mai, im Juni und auch im Juli sind die Pflanzen schon sehr weit entwickelt und es sieht bisher nach einer relativ frühen Ernte aus. Allerdings wäre jetzt eine Zeit, in der wir bzw. unsere Reben etwas Regen gut gebrauchen könnten. Wir liegen mit den bisherigen Niederschlägen noch relativ weit unter dem Durchschnitt für diese Jahreszeit. Aus diesem Grund haben wir unsere Junganlagen imValwiger Herrenberg und in der Bruttiger Gemarkung auch schon bewässert bzw. sind dabei in einem unserer Weinberge die Bewässerungsanlage in Schuss zu bringen, da wir diese mittlerweile seit einigen Jahren nicht mehr gebraucht haben.
Was die Arbeit in den Weinbergen angeht, haben wir im Moment etwas Ruhe, denn sowohl das sog. “Heften”, also das Unterstecken der Triebe, als auch die ersten Entblätterungsmaßnahmen haben wir durchgeführt. Somit kommt jetzt erst einmal eine Zeit, in der wir Mutter Natur alleine die Weiterentwicklung der Trauben überlassen…ausgenommen, wie oben erwähnt, eventuelle Bewässerungsmaßnahmen, falls der erforderte Regen noch länger ausbleibt.
Soweit das Neueste aus unseren Weinbergen. In den nächsten Tagen wird es einen Artikel über unsere Abfüllung geben, denn wir haben kürzlich unsere letzten 2014er (Weiß-)Weine in die Flasche gebracht.
mit den besten Grüßen von der Mosel
Ihre Winzerfamilie Lönartz
Hallo zusammen,
heute möchten wir Ihnen kurz etwas über Insektenpheromone erzählen. Diese sog. Pheromon-Fallen, auch “Rak” genannt, sind (wie auf den Bildern zu sehen) kleine braune Anhänger, die wir in Zusammenarbeit mit beinahe allen Winzern der Region, letzte Woche in den Weinbergen ausgehangen haben.
Der Zweck dieser Insektenpheromone ist es den beiden Schädlingen Heuwurm und Sauerwurm die Paarung zu erschweren – und zwar dadurch, dass die Männchen dieser beiden Gattungen von den Pheromonen irritiert bzw. abgelenkt werden und so zur Paarungszeit nicht zu ihren Weibchen finden. Hierdurch lässt sich die Entstehung einer späteren Plage durch diese beiden Insekten frühzeitig verhindern. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass dies eine sehr effektive und gleichzeitig absolut umweltschonende Lösung für das Problem ist. Allerdings ist es Voraussetzung für das effektive Funktionieren dieser Maßnahme, dass man ein breitgefächertes, dichtes Netz an Pheromon-Fallen in der ganzen Region ausbringt. Das heißt konkret, dass in allen Weinbergen um Ernst und die Nachbardörfer herum (insg. mehrere hundert Hektar) in regelmäßigen Abständen diese Fallen aufgehangen werden. Es muss im Schnitt alle 20 Meter ein solcher Anhänger an den Reben befestigt werden – somit kommt man natürlich auf einige Tausend solcher “Raks”, die von den Winzern Link öffnen gemeinsam bezahlt und zusammen mit ein paar Helfern ausgehangen werden. Würden nun theoretisch mittendrin Weinberge liegen, in den diese Fallen nicht hängen, hätten Heu- und Sauerwurm dort eine geeignete Brutstätte und würden sich, nach ihrer Vermehrung, von dort aus verbreiten. Wir sind also einmal mehr froh darum, dass sich die Winzer in unserem Ort und auch in den Nachbargemeinden, so gut verstehen, dass man sich für ein solches Gemeinschaftsprojekt begeistern kann…haben ja schließlich alle was davon – nicht zuletzt die Umwelt, denn durch diese Maßnahme kann später im Sommer der Einsatz von Insektiziden vermieden werden.
Ihre Winzerfamilie Lönartz
Hallo liebe Leserinnen und Leser,
nachdem es wieder einige Zeit ruhig war in unserem Winzerblog, möchten wir Ihnen heute mal wieder mitteilen, was sich im Moment in unserem Weingut so tut bzw. was sich in den letzten Monaten so ereignet hat.
In den Weinbergen haben wir in den vergangenen drei Monaten die Grundlagen für die nächste Ernte gelegt. Durch das Zurückschneiden der Reben erreicht man einen geregelten Ertrag, welcher für unsere Qualitätsansprüche unbedingt notwendig ist. Mit dem nachfolgenden Biegen und Anbinden werden die Reben sozusagen erzogen. Ziel der Arbeit ist, dass sich die Sommertriebe gleichmäßig im Drahtrahmen verteilen. Diese Arbeiten konnten wir dieses Jahr erneut bei sehr angenehmen Wetter durchführen, da der Winter zum zweiten Mal in Folge komplett ausgeblieben ist. Wie gesagt, das ist angenehm zum Arbeiten, aber für unsere Pflanzen ist es wohl nicht ideal, denn es besteht später ein erhöhtes Risiko von Pilzkrankheiten und diversen Schädlingen, welches normalerweise durch die tiefen Temperaturen im Winter frühzeitig ausgemerzt (oder zumindest stark eingedämmt) wird. Deshalb hätten wir uns schon einmal eine längere Frostperiode mit -10 Grad gewünscht aber der Winter beschränkte sich eben auf einzelne wenige Tage mit maximal -4 Grad und 3 cm Schnee – und das muss man eben nehmen, wie es ist und versuchen das Beste draus zu machen. Was jetzt ansteht, ist eine tiefere Bodenlockerung, damit die Böden durchlüftet werden und sich etwas leichter erwärmen. In einigen Weinbergen wird noch Kompost ausgebracht, da wir generell auf Mineraldüngung verzichten.
Im Keller ist die Gärung bis auf ein Fass beendet. Die Weine haben sich prächtig entwickelt und inzwischen sind etliche davon bereits in Flaschen gefüllt. Am 30./31.03. war der Lohnfüller bei uns und wir haben in zwei Tagen etwa 45.000 Flaschen abgefüllt. Die Qualität des 2014er kann man getrost als ‘super gut’ bezeichnen, viel besser als erwartet! Alle bisher abgefüllten 2014er Weine sind ab Mitte April erhältlich!
Hier noch ein paar Bilder von der Abfüllanlage des Lohnfüllers:
Was gibt es sonst Neues in unserem Weingut? Vom 14. Mai bis 17. Mai steigt zum 2. Mal unser Winzerhoffest - Mit Musik, gutem Essen und hervorragenden Weinen werden wir unsere Gäste vier Tage lang verwöhnen. Wir hoffen, dass unser Fest in diesem Jahr ebenso gut besucht wird, wie im letzten Jahr und werden alles tun, um unseren Besuchern und Gästen wieder eine schöne Zeit zu bieten. In diesem Jahr werden wir zusätzlich am ersten Tag des Festes, also dem 14. Mai., eine Jahrgangs-Probe veranstalten, bei der man die Möglichkeit hat, den kompletten neuen Jahrgang zu verkosten.
Soweit das Neueste aus dem Weingut Lönartz-Thielmann – wir wünschen Ihnen allen frohe Ostern und einen schönen Start in den Frühling!
Ihre Winzerfamilie Lönartz
Hallo zusammen,
es sind schon wieder einige Wochen vergangen seit unserem letzten Blog-Eintrag – allerdings nicht irgendwelche Wochen, sondern die spannendsten, nervenaufreibensten und letztendlich entscheidenden Wochen im Jahreszyklus unserer Rebanlagen: Die Wochen der Traubenlese.
Wir haben uns in dieser Zeit darauf beschränkt, bei Facebook mit einigen, wenigen Posts über den Stand der Lese zu informieren und wollten mit einem ausführlicheren Bericht warten, bis die komplette Ernte unter Dach und Fach ist. Regelmäßige Berichte wären wohl sowieso nur sehr eingeschränkt möglich gewesen, da wir in diesem Herbst sehr oft (aus Witterungsgründen) kurzfristig unsere Pläne ändern bzw. anpassen mussten.
An dieser Stelle sei schon einmal kurz erwähnt, dass wir insgesamt mit dem Lese-Ergebnis 2014 sehr zufrieden sind. Die Mengen waren in den meisten Weinbergen nahezu optimal (nicht zu viel aber doch so viel, dass der Keller voll wird). Und auch qualitativ kann man von einer guten bis sehr guten Ernte sprechen. Es dürften uns auf jeden Fall sehr interessante 2014er Weine erwarten
Jedoch war 2014 zweifellos auch anstrengende Ernte-Saison. Das Hauptproblem waren die ungewöhnlich warmen Temperaturen im Spätsommer in Verbindung mit den enormen Regenmengen – die Folge war eine rasend schnelle Ausbreitung von Fäulnis. Durch den vielen Regen Ende September und Anfang Oktober hatten die Böden einen sehr hohen Wasseranteil. Und da sich die Planze quasi vom Boden ernährt, wird dann auch viel Wasser in die Trauben bzw. die einzelnen Beeren eingelagert. Das hat zur Folge, dass die Beeren aufplatzen oder Risse bekommen und damit ist dann der Fäulnis Tür und Tor geöffnet. Und so kam es, dass in der Hauptphase der Ernte jeden Tag der genaue Fäulnisgrad aller Weinberge betrachtet werden musste um zu sehen wo es am allerdringensten war und wo man noch riskieren konnte, die Trauben noch ein paar Tage hängen zu lassen – denn alles zur gleichen Zeit geht nun mal einfach nicht, zumal wir nach wie vor zu 100% auf selektionierte Handlese setzen, die naturgemäß länger dauert als maschinelles Lesen.
Etwas mehr Glück als beim Wetter, hatten wir dafür mit den Kirchessigfliegen. Im Gegensatz zu anderen Weinanbeugebieten Deutschlands wurden die Mosel zum Glück hiervon weitestgehend verschont.
Trotz aller Widrigkeiten befinden sich nun alle Weine in den Tanks und unsere beiden Kellermeister Florian und Hans-Georg werden sich bemühen auch dieses mal wieder Spitzenweine hervorzubringen. …man darf gespannt sein
beste Grüße
Ihre Winzerfamilie Lönartz
Hallo liebe Weinfreunde,
heute gibt’s mal wieder einen kleinen Lagebericht aus unserem Weingut, genauer gesagt aus unseren Weinbergen. Vor einer Woche hat meteorologisch der Herbst angefangen und auch bei einem Blick auf die Reben merkt man, dass die Herbstzeit und damit auch die Traubenlese näher rückt. Die Beeren befinden sich in der letzten Etappe ihrer Entwicklung, in der die Pflanze jetzt im Wesentlichen nur noch zwei Dinge tut: Zucker bilden und Säure abbauen. Beides wird durch Sonnenlicht und Wärme gefördert. Deshalb hoffen wir alle, dass der September uns einen sog. “Altweibersommer” mit reichlich warmen Tagen beschert
Die ersten Trauben werden wir dann voraussichtlich in ca. 10 – 14 Tagen lesen, allerdings zunächst mal nur frühe Sorten wie z. B. Müller-Thurgau oder Kerner. Bis es dann an die Riesling-Trauben geht werden wohl noch ca. vier Wochen verstreichen.
In den nächsten Wochen wird sich dann genauer abzeichnen, was wir qualitativ von der Ernte 2014 erwarten können – wie schon gesagt, warme und trockene Tage braucht die Rebe jetzt, denn Wasser hat sie im August zu Genüge bekommen.
Mengenmäßig erwarten wir auf jeden Fall ein sehr gutes Jahr, so viel lässt sich jetzt schon sagen. Die meisten Weinberge tragen dieses Jahr so viele Trauben, wie man es noch selten gesehen hat. Nach der relativ mageren Ernte von 2013 können wir die Mengen allerdings auch gut gebrauchen, damit die vielen Tanks in unserem schönen, neuen Weinkeller in diesem Jahr auch mal ausgelastet werden
So…nun noch ein paar Worte darüber wie unser Arbeitsalltag zur Zeit so aussieht:
In den vergangenen Wochen haben wir die meiste Zeit damit verbracht unsere Weinberge zu entlauben bzw. zu entblättern, d. h. es werden in der Traubenzone die meisten Blätter abgepflückt und die Trauben somit freigestellt. Und auch wenn einem diese Arbeit nach einer gewissen Zeit etwas monoton vorkommt, muss man doch sagen, dass dieser Arbeitsschritt besonders in diesem Jahr unabdingbar ist um später eine höhere Qualität des Leseguts zu bekommen. Das Entfernen der Blätter hat mehrere Effekte: Zunächst einmal kommt ganz einfach mehr Sonne an die Trauben, was eben für die Zuckerbildung in den Beeren in dieser Phase das A und O ist. Aber auch an Regentagen ist es gut wenn die Trauben frei hängen, da sie vom Wind danach schneller wieder trocken werden und damit die Fäulnisgefahr wesentlich geringer ist. Als dritter Punkt wäre noch zu erwähnen, dass man die Zeit, die man jetzt mit Entblättern verbringt zum Teil später bei der Ernte wieder einspart weil die Trauben nicht noch hinter Laubwerk “versteckt” sind – denn während der Haupt-Lese ist Zeit manchmal ein seltenes Gut
In der kommenden Woche werden wir dann schon mal damit anfangen den Keller für die Lese vorzubereiten, also beispielsweise alle Geräte und Tanks ordentlich säubern usw.
Soweit erstmal das Neueste von uns und unserem Betrieb. Hoffen wir auf einen sonnigen September!
Ihre Winzerfamilie Lönartz